Montag, 25. Juni 2007

Algonquin Provincal Park (22.06.2007 - 24.06.2007)

Juhu, wieder eine harte Arbeitswoche überstanden!!! ;-)
Dieses Wochenende haben wir uns vorgenommen die Natur Kanada’s etwas weiter zu erkunden. Diesmal waren wir zu viert: Daniela, Stephan, Holger und ich. Gleich nach der Arbeit sind Stephan und ich in Burlington losgefahren, um die anderen beiden in Toronto abzuholen. Dieses Vorhaben war nicht ganz so leicht realisierbar, da wir den Berufsverkehr an einem Freitag absolut unterschätzt haben. Mit 1,5 Stunden Fahrt, konnten wir aber noch ganz zufrieden sein. Nach weiteren 4 Stunden hatten wir unser Ziel erreicht. Die Cottage die wir für das Wochenende gemietet hatten, entpuppte sich als absoluter Gluecksgriff und befand sich direkt an einem kleinen Strand am See. Es gab einen extra Grill für die Hütte und direkt daneben war eine Feuerstelle. Während Holger und ich versucht haben den Grill in Gang zu bringen hat unsere Pfandfinderin Dani zusammen mit Stephan ein Lagerfeuer angezündet. Holger musste jedoch Abschied von ein paar Haaren nehmen - so ein Gasgrill kann schon sehr unberechenbar sein. Wir haben den Abend dann nur noch ruhig mit unserem Mitternachtsimbiss und ein paar Bierchen ausklingen lassen.
Samstag sind wir schon um 5:30 Uhr aufgestanden, da man in der Früh die besten Chancen hat Tiere zu sehen. Gegen 7 Uhr haben wir mit unserer Wanderung im Algonquin Park angefangen, wir hatten uns den längsten Trail vorgenommen. Landschaftlich war es etwas völlig anderes als die Tobermory Gegend. Ich muss zugeben, dass ich die erste Zeit bei der Wanderung immer ein leicht mulmiges Gefühl hatte, da ich hinter jedem Baum einen Bären vermutet habe. Wir haben bei der Wanderung jedoch weder Bären noch viele andere Tiere gesehen. Was wir in Massen gesehen haben waren Eichhörnchen und Streifenhörnchen, aber die gibt es in Kanada wirklich überall. Wie haben dann noch 2 Baby-??? gesehen. Könnten Frettchen gewesen sein. Dem einen habe ich mich wohl etwas zu weit genähert, denn er wollte mich angreifen. War irgendwie goldig. Der hat sich auf seine Hinterbeine gestellt (dann war er vielleicht 30 cm groß), hat dabei seine Zähne gezeigt und ganz laut geschrieen. Kurz darauf haben wir noch ein Stachelschwein „gefunden“, aber auch das war nicht so kontaktfreudig, sondern ist gleich auf einen Baum geflüchtet. Nach 6,5 anstrengenden Stunden haben wir dann wieder den Parkplatz erreicht.
Als wir zu unserer Cottage zurück kamen hat schon Tim auf uns gewartet, der sich kurzfristig entschieden hat uns zu besuchen. Den Nachmittag haben wir fünf dann, mit den zur Cottage gehörenden Kanus, auf dem See verbracht, so verging die Zeit wie im Flug.
Als es dunkel wurde sind wir dann noch einmal in den Park gefahren, da man am Highway angeblich gute Chancen hat Elche zu sehen. JUHU wir haben tatsächlich welche gesehen. Sind die riesig – dagegen ist mein Pferdchen wirklich mickrig!!! Nach diesem Erfolgserlebnis, haben wir den Abend wieder einmal gemütlich am Lagerfeuer beendet.
Der Sonntag fing etwas später an. Schließlich hatten wir auch bis 11 Uhr Zeit unsere Hütte zu räumen. Heute stand ein „Kanutag“ auf dem Programm. Direkt an einem See im Park gibt es eine Verleihstation, an der wir uns 2 Kanus geholt haben. Ich kann gar nicht beschreiben, wie anstrengend das teilweise war. Wäre am liebsten in Streik getreten. Wir mussten um endlich in den Wald zu kommen einen großen See überqueren. Da es sehr windig war, hat das extrem viel Kraft gekostet. Als wir dann endlich in dem Fluss angekommen sind, ging es erheblich leichter. Irgendwann sind wir in einer Sackgasse gelandet, von wo aus man das Kanu 500m hätte tragen müssen um in einem anderen Fluss zu kommen. Dieses Vergnügen haben wir uns gespart und dort erst einmal eine Pause eingelegt. Auf dem Rückweg habe ich dann vor uns im Fluss eine Elchkuh entdeckt. Habe meinen Augen nicht getraut! Da rennen wir uns am Tag davor 6,5 Stunden die Füße platt und dann steht da ein Elch einfach so vor uns im Fluss. Die hat sich von uns gar nicht stören lassen. Wir haben versucht möglichst leise auf einer Stelle zu bleiben, um sie beobachten zu können. Irgendwann hat sie sich aber in unsere Richtung in Bewegung gesetzt. Da haben wir dann ganz schnell wieder das paddeln angefangen, weil auf einen Zusammenstoss mit so einem Riesen hat wir nicht wirklich Lust. Sie ging aber einfach nur aus dem Fluss raus und ist wieder im Wald verschwunden. Das war DAS Erlebnis überhaupt für mich und somit haben sich die Strapazen auch gelohnt. Wir waren der Meinung, dass der Rückweg einfach wird, da wir jetzt sicher Rückenwind haben. Naja der Wind kann leider auch drehen. Dani und ich haben unseren „Damen-Zweier“ trotzdem gut zurückgebracht, über unseren Zustand danach verweigere ich jedoch jede Auskunft. Zum Glück haben Holger und Stephan mein Auto heimgebracht, weil ich dazu nicht mehr in der Lage war. Manchmal sind Männer eben doch zu etwas zu gebrauchen. ;-)
Leider war das Wochenende damit auch schon wieder vorbei. Auf dem Rückweg sind wir noch zum Keg’s (Steakhouse), hmmmmmm wirklich lecker. Um circa 24 Uhr konnte ich mich dann überglücklich in mein Bett kuscheln.

Sonntag, 17. Juni 2007

African Lion Safari und Holger’s Geburtstag (16.06.2007)

Wie der Name es verspricht stand heute ein tierisches Vergnügen auf dem Programm – ein Siemens Event, allerdings auf freiwilliger Basis. Gegen 10 Uhr, also eine Stunde später als alle anderen, kamen Linda, Holger, Stephan und ich bei der African Lion Safari an. Das machte allerdings nichts aus, da das Programm erst um 11:30 Uhr begonnen hat. Erst mal zur Erklärung: Die African Lion Safari ist ein großer Freizeitpark, oder man kann auch sagen ein etwas anderer Zoo. Siemens hatte dort für diesen Tag einen Bereich gemietet.
Das offizielle Programm begann mit Tauziehen gegen einen Elefanten. Würde mal sagen David gegen Goliath. Ich habe nur zugeschaut, aber es hingen ca. 70 Leute an dem Seil und der Elefant hat den Eindruck gemacht als ob er die nicht einmal spüren würde. War durchaus amüsant. Kurz darauf sind wir an einen kleinen See neben unserem Piknikplatz gegangen, da war Elefantenschwimmen, sprich Badezeit. Hat Spaß gemacht ihnen zuzuschauen. Es war auch ein Babyelefant dabei. Der ist allerdings immer untergegangen und nur manchmal kurz wieder aufgetaucht, hat mir fast ein bisschen Leid getan. Zur gleichen Zeit hat unser BBQ begonnen, Burger und Hotdogs bis zum Umfallen – richtig lecker.
Jetzt standen wir vor der Entscheidung, ob wir die Tour durch den Park im Bus oder mit dem eigenen Auto machen wollen. Die Wahl viel auf das Auto, da man sich da die Geschwindigkeit selbst einteilen kann. Der Park ist in verschiedene Abschnitte unterteilt, wie kleine Reservate und man hat keinen Zaun zwischen sich und den Tieren, also muss man schon aufpassen, dass man nichts überfaehrt. Die erste interessante Station waren die Löwen, die haben aber gerade Siesta gehalten. Trotzdem wurden wir ganz unauffällig per Lautsprecher darauf hingewiesen, dass wir gefälligst unsere Fenster schließen sollen. Kurz darauf die Paviane waren super. Die sind immer wieder auf Autos gesprungen und dann mitgefahren. Wir hatten zeitweise auch auf jedem Außenspiegel einen sitzen. Jetzt kam ein Teil der Tour, der mir nicht so geheuer war. Die Nashörner!!! Also ist schon respekteinflößend, wenn ein Nashorn 5 Meter neben dem Auto steht und keine Mauer dazwischen ist. Da durften wir das Fenster auch offen lassen, denke das macht keinen Unterschied, weil die schaffen es wohl auch durch das geschlossene Fenster. ;-)
Jetzt waren die Tiere relativ bunt gemischt. Lamas, Zebras und noch ein paar andere. Irgendwann haben die Zebras sich auch wieder dazu herabgelassen den Weg frei zu machen, damit wir weiterfahren konnten. Aber kaum das wir wieder in Bewegung waren stand eine Giraffe vor unserem Auto. Hat auch lustig ausgesehen, als sie sich runtergebeugt hat um ins Auto schauen zu koennen. Das waren mehr oder weniger meine Highlights der Tour. Hat wirklich Spass gemacht und ist mal was anderes als ein normaler Zoo.
Kaum das ich von der Lion Safari daheim war und mich wieder halbwegs kultiviert hatte, wurde ich schon von Linda abgeholt. Wir sind nach Toronto zu Holger’s Geburtstagsnachfeier gefahren. Ich habe mich mal wieder auf den gigantischen Ausblick aus seiner Wohnung gefreut. Die Party war eher ruhig, die Meisten waren vom Tagesprogramm doch etwas mitgenommen. Aber das hat natürlich nichts zu bedeuten, wir haben trotzdem wieder 4 Uhr durchgehalten.

Freitag, 15. Juni 2007

Sound of Music Festival (15.06.2007)

Unglaublich aber wahr: In Burlington ist was los!!! Ein kleines Music Festival.
Getroffen haben wir uns bei Stephan im Garten um zu grillen. Dort gab es ein seltenes Phänomen. Die Jungs wollten alle nicht grillen, also haben wir Mädels die Initiative ergriffen, damit es endlich was zum Essen gab.
Gegen 21 Uhr waren wir beim Festival. Es waren zwar keine bekannten Bands da, aber die Musik war ziemlich gut. Allerdings ist es doch ein sehr großer Unterschied zu Deutschland. Hier wird einem wirklich bewusst, dass man in Kanada keinen Alkohol in der Öffentlichkeit trinken darf. Es gab nur 2 abgetrennte Alkoholbereiche, wo man für stolze 5 Dollar eine kleine Dose Bier erstehen konnte. Somit hat irgendwie die Festivalstimmung gefehlt, nachdem man mit seinem Bier nicht Richtung Bühne – oder irgendwo anderes hin gehen durfte. Abgesehen von den Bühnen hatte es eher was von einem kleinen Volksfest. Es gab einige Fahrgeschäfte und die üblichen Essensbuden. Um 23 Uhr war dann auch schon Schluss. Also manchmal sind die Kanadier schon komisch.

Sonntag, 10. Juni 2007

Tobermory und Blue Mountains (09.06.2007 - 10.06.2007)

Da Kanada hauptsächlich für seine schöne Natur bekannt ist, war es ein absolutes Muss für mich, diese endlich zu erkunden. Samstag in der Früh um halb sieben sind Daniela, Stephan und ich aufgebrochen. Unser erstes Ziel war Tobermory, das befindet sich auf einer Landzunge, die in die Georgian Bay hinein reicht. Nach knapp 5 Stunden kamen wir endlich an. Wir waren wirklich stolz auf uns, bis auf einen Abstecher zu Tim Hortons (Kaffee muss um diese Tageszeit einfach sein), haben wir fast den direkten Weg gefunden. Dort haben wir eine zweistündige Bootstour mit einem Glasbodenschiff gemacht. Zuerst wurde der Fathom Five National Marine Park angefahren. Dort liegen einige Schiffswracks, die man durch den Glasboden, aber auch einfach so durch das extrem klare Wasser sehen kann. Danach ging die Fahrt weiter an einigen Inseln vorbei. Die Landschaft war umwerfend schön. Die andere größere Attraktion der Bootstour war Flowerpot Island. Vor dieser Insel stehen 2 Felsen die (der Name sagt es schon) aussehen wie riesige Blumentöpfe (18 Meter hoch) oder meiner Meinung nach eher wie Blumenvasen.
Nachdem wir uns bei der Schifffahrt und danach bei einer Pizza gut erholt haben, sind wir zum Bruce Peninsula National Park weitergefahren. Hier war es an der Zeit für meine erste Wanderung. Wir sind ca. 2,5 Stunden durch die Gegend gelaufen und geklettert. Ich war so naiv und dachte, dass das alles einfache Wege sind, nur standen wir irgendwann vor einem Abschnitt nur mit Felsbrocken. War aber ein riesen Spaß. Haben uns dann dort auf den Felsen ein bisschen in der Sonne ausgeruht und sind nur mit den Füßen ein bisschen ins Wasser gegangen – war das kalt! Die Landschaft war sehr abwechslungsreich. Alles von Wäldern, über Strände und kleine Seen. Tiere haben wir aber nicht gesehen, da zu viel los war und es dementsprechend zu laut war.
Gegen 19 Uhr sind wir dann 100 Kilometer zurück nach Owen Sound gefahren, wo wir unser Motel gebucht hatten. Diese kleine Stadt hatte allerdings nicht wirklich was zu bieten. Wir haben dann noch irgendwo ein “Restaurant” gefunden, wo wir uns unseren Gute Nacht Burger gegönnt haben.
Sonntag in der Früh gab es dann eine Überraschung. Linda, Tim und Steffen kamen vorbei. Sie haben nachts um 2 Uhr spontan entschieden zu uns zu fahren. Die 3 haben sich dann noch kurz bei uns im Zimmer ausgeruht und wir sind noch zusammen frühstücken gegangen. Danach gingen wir wieder getrennte Wege, da sie nach Tobermory wollten, wo wir schon waren. Unsere erste Etappe waren die Inglis Falls. Kleine Wasserfälle gleich in der Nähe von Owen Sound. Dort sind wir dann auch noch 2 oder 3 Stunden durch den Wald gewandert. Leider hatten wir das Mueckenspray vergessen und ich musste am Abend daheim feststellen, dass ich alleine an den Armen über 20 Stiche hatte. Schrecklich!!! Aber erst mal weiter zu unserem Tagesprogramm. Wir sind zu einem Aussichtspunkt gefahren. Der Weg dorthin war, naja sagen wir einmal interessant. Was da in der Landkarte als Straße eingezeichnet war, wäre in Deutschland ein Feldweg. Zum Glück habe ich nur einen Mietwagen, weil mit einem eigenen Auto hätte ich da nicht entlang fahren wollen. Weiter ging es zu den Blue Mountains, das soll DAS Skigebiet in Ontario sein. Oje, selten so gelacht. Würde es einmal als Anfängerhügel bezeichnen, aber ein Lift neben dem anderen. Außenrum die Wohngegenden hatten so tolle Namen wie Tirol, echt herrlich. In den Blue Mountains befand sich unser eigentliches Ziel, die Scenic Caves. Dort kann man eine circa 2 stuendige Wanderung machen und kommt dabei auch über Ontarios längste Haengebruecke (126 Meter). Allerdings wussten wir nicht, dass dort schon um 17 Uhr geschlossen wird und waren erst um 16 Uhr dort. Haben dann versucht trotzdem ein Ticket zu bekommen, da uns die Wanderung nicht so arg interessiert hat, sondern hauptsächlich die Brücke. Aber die wollten uns nicht mehr reinlassen. Sind dann zu einem anderen Parkplatz gefahren, von dem aus normal die Klettertour durch die Bäume startet. Wir hatten Glück und da war niemand, allerdings haben wir ein Schild entdeckt, dass den Weg zur Brücke angezeigt hat. Daraufhin haben wir beschlossen wir laufen einfach mal drauf los. Wenn die uns nicht dafür bezahlen lassen, schauen wir uns das auch so an. Allerdings haben wir schnell festgestellt, dass alle Anderen grüne Bänder um hatten, sprich uns war dann doch etwas unwohl bei der Sache. Aber wir sind bei der Brücke angelangt und auch mal drüber gegangen. Von dort hat man wirklich eine atemberaubende Aussicht. Auf dem Rückweg hat uns dann einer vom Personal aufgehalten und gefragt wo unsere Bänder sind. Stephan hat ihm aber eine, anscheinend vernünftig, Erklärung gegeben und es war in Ordnung. War aber schon ein leichter Schock.
Jetzt hatten wir uns einen ruhigen Abend verdient. Wir sind nach Wasaga Beach gefahren und haben zwischendurch nur noch an besonders schönen Stellen am See angehalten. Wasaga Beach ist wirklich wie die Karibik nur ohne Palmen. Ewig lange weiße Sandstrände – traumhaft. Dort waren wir dann eine ganze Zeit in der Sonne gelegen, bis der Hunger uns weitergetrieben hat. Auf dem Weg Richtung Toronto haben wir in Barrie einen Chinesen entdeckt, bei dem es ein All-You-Can-Eat Buffet gab. Natürlich haben wir uns dort richtig die Bäuche vollgeschlagen und uns anschließend auf den endgültigen Heimweg gemacht. Bis wir dann Dani in Toronto abgeliefert hatten und zurück in Burlington waren, war es auch schon wieder Mitternacht. Das war zwar ein sehr anstrengendes Wochenende, aber es hat sich jede Sekunde gelohnt.