Da

Kanada hauptsächlich für seine schöne Natur bekannt ist, war es ein absolutes Muss für mich, diese endlich zu erkunden. Samstag in der Früh um halb sieben sind Daniela, Stephan und ich aufgebrochen. Unser erstes Ziel war Tobermory, das befindet sich auf einer Landzunge, die in die Georgian Bay hinein reicht. Nach knapp 5 Stunden kamen wir endlich an. Wir waren wirklich stolz auf uns, bis auf einen Abstecher zu Tim Hortons (Kaffee muss um diese Tageszeit

einfach sein), haben wir fast den direkten Weg gefunden. Dort haben wir eine zweistündige Bootstour mit einem Glasbodenschiff gemac

ht. Zuerst wurde der Fathom Five National Marine Park angefahren. Dort liegen einige Schiffswracks, die man durch den Glasboden, aber auch einfach so durch das extrem klare Wasser sehen kann. Danach ging die Fahrt weiter an einigen Inseln vorbei. Die Landschaft war umwerfend schön. Die andere größere Attraktion der Bootstour war Flowerpot Island. Vor dieser Insel stehen 2 Felsen die (der Name sagt es schon) aussehen wie riesige Blumentöpfe (18 Meter hoch) oder meiner Meinung nach eher wie Blumenvasen.
Nachdem wir uns bei der Schifffahrt und danach bei einer Pizza gut erholt haben, sind wir zum Bruce Peninsula National

Park weitergefahren. Hier war es an der Zeit für meine erste Wanderung. Wir sind ca. 2,5 Stunden durch die Gegend gelaufen und geklettert. Ich war so naiv und dachte, dass das alles einfache Wege sind, nur standen wir irgendwann vor einem Abschnitt nur mit Felsbrocken. War aber ein riesen Spaß. Haben uns dann dort a

uf den Felsen ein bisschen in der Sonne ausgeruht und sind nur mit den Füßen ein bisschen ins Wasser gegangen – war das kalt! Die Landschaft war sehr abwechslungsreich. Alles von Wäld

ern, über Strände und kleine Seen. Tiere haben wir aber nicht gesehen, da zu viel los war und es dementsprechend zu laut war.
Gegen 19 Uhr sind wir dann 100 Kilometer zurück nach Owen Sound gefahren, wo wir unser Motel gebucht hatten. Diese kleine Stadt hatte allerdings nicht wirklich was zu bieten. Wir haben dann noch irgendwo ein “Restaurant” gefunden, wo wir uns unseren Gute Nacht Burger gegönnt haben.

Sonntag in der Früh gab es dann eine Überraschung. Linda, Tim und Steffen kamen vorbei. Sie haben nachts um 2 Uhr spontan entschieden zu uns zu fahren. Die 3 haben sich dann noch kurz bei uns im Zimmer ausgeruht und wir sind noch zusammen frühstücken gegangen. Danach gingen wir wieder getrennte Wege, da sie nach Tobermory wollten, wo wir schon waren. Unsere erste Etappe waren die Inglis Falls. Kleine Wasserfälle gleich in der Nähe von Owen Sound. Dort sind wir dann auch noch 2 oder 3 Stunden durch den Wald gewandert. Leider hatten wir das

Mueckenspray vergessen und ich musste am Abend daheim feststellen, dass ich alleine an den Armen über 20 Stiche hatte. Schrecklich!!! Aber erst mal weiter zu unserem Tagesprogramm. Wir sind zu einem Aussichtspunkt gefahren. Der Weg dorthin war, naja sagen wir einmal interessant. Was da in der Landkarte als Straße eingezeichnet war, wäre in Deutschland ein Feldweg. Zum Glück habe ich nur einen Mietwagen, weil mit ei

nem eigenen Auto hätte ich da nicht entlang fahren wollen. Weiter ging es zu den Blue Mountains, das soll DAS Skigebiet in Ontario sein. Oje, selten so gelacht. Würde es einmal als Anfängerhügel bezeichnen, aber ein Lift neben dem anderen. Außenrum die Wohngegenden hatten so tolle Namen wie Tirol, echt herrlich. In den Blue Mountains befand sich unser eigentliches Ziel, die Scenic Caves. Dort kann man eine circa 2 stuendige Wanderung machen und kommt dabei auch über Ontarios längste Haengebruecke (126 Meter). Allerdings wussten wir nicht, dass dort schon um 17 Uhr geschlossen wird und waren erst um 16 Uhr dort. Haben dann versucht trotzdem ein Ticket zu beko

mmen, da uns die Wanderung nicht so arg interessiert hat, sondern hauptsächlich die Brücke. Aber die wollten uns nicht mehr reinlassen. Sind dann zu einem anderen Parkplatz gefahren, von dem aus normal die Klettertour durch die Bäume startet. Wir hatten Glück und da war niemand, allerdings haben wir ein Schild entdeckt, dass den Weg zur Brücke angezeigt hat. Daraufhin haben wir beschlossen wir laufen einfach mal drauf los. Wenn die uns nicht dafür bezahlen lassen, schauen wir uns das auch so an. Allerdings haben wir schnell festgestellt, dass alle Anderen grüne Bänder um hatten, sprich uns war dann doch etwas unwohl bei der Sache. Aber wir sind bei der Brücke angelangt und auch mal drüber gegangen. Von dort hat man wirklich eine atemberaubende Aussicht. Auf dem Rückweg hat uns dann einer vom Personal aufgehalten und gefragt wo unsere Bänder sind. Stephan hat ihm aber eine, anscheinend vernünftig, Erklärung gegeben und es war in Ordnung. War aber schon ein leichter Schock.
Jetzt hatten wir uns einen ruhigen Abend verdient. Wir sind nach Wasaga Beac

h gefahren und haben zwischendurch nur noch an besonders schönen Stellen am See angehalten. Wasaga Beach ist wirklich wie die Karibik nur ohne Palmen. Ewig lange weiße Sandstrände – traumhaft. Dort waren wir dann eine ganze Zeit in der Sonne gelegen, bis der Hunger uns weitergetrieben hat. Auf dem Weg Richtung Toronto haben wir in Barrie einen Chinesen entdeckt, bei dem es ein All-You-Can-Eat Buffet gab. Natürlich haben wir uns dort richtig die Bäuche vollgeschlagen und uns anschließend auf den endgültigen Heimweg gemacht. Bis wir dann Dani in Toronto abgeliefert hatten und zurück in Burlington waren, war es auch schon wieder Mitternacht. Das war zwar ein sehr anstrengendes Wochenende, aber es hat sich jede Sekunde gelohnt.
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